Dr. Mariachiara Franceschini

Akademische Rätin an der Abteilung für Klassische Archäologie

Mariachiara Franceschini beschäftig sich mit Naturlandschaften und deren Verhältnis zu menschlichen Kultur- und Handlungsräumen in der klassischen Antike. Durch die Anwendung moderner ökoanthropologischer Ansätze und Theorien versucht Sie, umweltgeschichtliche Modelle für eine Interpretation und Wahrnehmung der antiken Welt fruchtbar zu machen, die weg von anthropozentrischen Perspektiven ein fließendes Verhältnis zwischen Menschen, Dingen und Natur in den Mittelpunkt rückt. Besonders die Frage der Agency von Naturelementen und ihrer Wirkungsmacht auf den und im antiken soziokulturellen Kontext sowie die Interaktion zwischen Umwelt und sozialen Netzwerken prägt Ihre Forschung zur Materialität des Wassers und zu fluvialen Landschaften in Mittelitalien. Als einen Aspekt des Verhältnisses zwischen Mensch und Umwelt untersucht Mariachiara Franceschini Besiedlungsprozesse in der longue durée sowie die Gestaltung von urbanen Räumen. Dabei steht die Resilienz antiker Städte im Fokus. Die dialektische Beziehung zwischen soziokulturellen Netzwerken und Ressourcen und ihre Auswirkung auf antike Gesellschaften ist außerdem ein aktueller Schwerpunkt ihrer Forschung.

Mariachiara Franceschini ist Co-Leitern des Feldforschung- und Ausgrabungsprojektes „Vulci Cityscape“, dabei werden die diachrone urbane Entwicklung und das Verhältnis zwischen funktionalen Räumen der etruskischen und römischen Stadt Vulci unter besonderer Berücksichtigung der Wechselwirkung naturräumlicher Voraussetzungen und Herausforderungen, sozioökonomischer Netzwerke, politischer Veränderungen und der dinglichen Beschaffenheit des gebauten Raumes untersucht, wofür neben einer Vielzahl archäologischer und naturwissenschaftlicher Methoden u.a. auch das Konzept der Resilienz eingesetzt wird.

Themen der Landschaftsarchäologie und Urbanistik werden mit Fokus auf umweltgeschichtliche Fragen auch in Ihren Lehrveranstaltungen eingebaut.