PD Dr. Martin Bemmann

Vertreter der Professur für Neuere und Neueste Geschichte (Sommersemester 2021)

Martin Bemmann interessiert sich für die komplexe Beziehungsgeschichte von ‚Ökonomie‘ und ‚Ökologie‘ in der Moderne, die nicht allein als eine Geschichte von Gegensätzlichkeiten erzählt werden kann. Vor allem am Beispiel der Wald- und Holznutzung im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts untersucht er, wie wirtschaftliches Handeln und biologische, klimatische und naturräumliche Gegebenheiten und Prozesse sich gegenseitig beeinflussten. Darüber hinaus befasst er sich mit grenzüberschreitenden Bemühungen der sozialistischen Länder in den 1970er und 1980er Jahren, die Nutzung natürlicher Ressourcen effizienter zu gestalten.

Martin Bemmann hat eine Dissertation zu deutschen Debatten über immissionsbedingte Waldschäden zwischen den 1890er und 1970er Jahren verfasst, die 2012 veröffentlicht wurde. Des Weiteren war er Mitarbeiter am Münchener Rachel Carson Center for Environment and Society und in ein Ausstellungsprojekt zur Waldsterbensdebatte involviert. Seit 2007 hat er zusammen mit Kolleginnen und Kollegen mehrere interdisziplinäre Tagungen zum Verhältnis von (Nicht-)Wissen, ökonomischem Handeln und ökologischen Gegebenheiten in Geschichte und Gegenwart organisiert und diesbezüglich publiziert, insbesondere zur Genese des sozialwissenschaftlichen und umweltpolitischen Konzepts der Ökologischen Modernisierung.

Darüber hinaus bietet er seit 2013 an der Universität Freiburg interdisziplinär ausgerichtete Lehrveranstaltungen zur Umweltgeschichte an.